Im Galopp von Versailles nach Marseille weht der kühne Geist von Madeleine im Wind. Iris, Jasmin und Rose kleiden ihre Blütenblätter in edles Leder. Dieser verwegene Duft ist eine Hommage an Madeleine de Maupin – eine begnadete Reiterin, Fechterin und berühmte Dissidentin aus dem 17. Jahrhundert.
Die 1670 in Versailles geborene Madeleine de Maupin wurde von ihrem strengen Vater erzogen. Im Alter von 14 Jahren floh sie vor einer arrangierten Ehe mit ihrem Fechtmeister. Auf dem Weg in den Süden verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Sängerin in Kneipen und mit Fechtvorführungen in Männerkleidung. Als sie bei einem dieser Auftritte beschuldigt wurde, keine richtige Frau zu sein, brach sie den Kampf ab und entblößte vor dem gebannten Publikum ihre Brust. Später begann sie eine verbotene Affäre mit einer jungen Frau namens Charlotte. Als Charlottes Familie sie in ein Kloster sperrte, verkleidete sich Madeleine als Nonne und verwischte die Spuren ihrer Flucht, indem sie ein Feuer legte. Wegen Entführung und Brandstiftung angeklagt wurde sie zum Tode verurteilt. Der Arbeitgeber ihres Vaters, der Comte d'Armagnac, überredete König Ludwig XIV. dazu, sie nicht nur zu begnadigen, sondern ihr auch zu erlauben, an der Pariser Oper zu singen.